Tapete berechnen

Tapete berechnen

Tapete auf Holz Du liest Tapete berechnen 7 Minuten

Tapeten werden seit jeher gern als Wandbelag verwendet. Kaum etwas anderes bietet so viele verschiedene Möglichkeiten, Wohnräume individuell zu gestalten. Wenn auch Du Deine Wände mit Tapete verschönern möchtest, solltest Du genau wissen, wie viel Du davon benötigst. Tapeten werden in Rollen geliefert, die standardmäßig etwa 0,53 Meter breit und 10,05 Meter lang sind.

In diesem Artikel zeigen wir Dir, wie Du vor dem Kauf die benötigte Anzahl an Tapetenrollen genau berechnest.

Mit dieser Formel rechnet man den Tapeten-Bedarf aus

Die Anzahl der benötigten Tapetenrollen ist von mehreren Faktoren abhängig. Mache Dir die Gesamtfläche des Raumes als wichtigsten Richtwert bewusst. Erst wenn Du diese korrekt berechnet hast, kannst Du herausfinden, welche Rollenlänge und -breite der Tapete benötigt werden.

Um die Gesamtfläche für eine Wand zu berechnen, kannst Du eine einfache Formel verwenden: Höhe mal Breite. Das ist wichtig, wenn Du lediglich eine einzige Wand im Raum tapezieren möchtest. Soll es hingegen der gesamte Raum sein, musst Du die Raumhöhe mit dem Raumumfang (addierten Längen aller Wände) multiplizieren.

Die Raumhöhe misst man übrigens vom Boden bis zur Decke und nicht erst vom oberen Fußleisten-Rand aus. Ein zu knapper Anschnitt sollte vermieden werden, weshalb es sinnvoll ist, ungefähr 5 Zentimeter zur tatsächlichen Höhe des Raumes dazuzurechnen.

Mit einer Standardtapetenrolle kannst Du etwa fünf Quadratmeter Wandfläche tapezieren. Die Tapetenbahn sollte ausreichend lang sein, um die gesamte Raumhöhe abzudecken und lang genug, um den Verschnitt auszugleichen.

Nimm dazu die Länge der Tapetenrolle (zum Beispiel 10,05 m) und teile diese durch die Raumhöhe (zum Beispiel 2,50 m). Daraus ergeben sich hier 4,02 Bahnen pro Rolle. Bedenke jedoch, dass so nur 5 cm Verschnitt erlaubt sind. Allgemein entsteht beim Tapezieren viel Verschnitt, der bereits bei der Berechnung der Tapetenbahnen einkalkuliert werden sollte.

Wie berechne ich den Rapport bei Tapeten?

Als Rapport wird ein sich nach einer gewissen Länge wiederholendes Muster auf der Tapetenbahn bezeichnet. Dieses entsteht bei der Herstellung mithilfe einer Druckvorlage oder Schablone, durch die das Muster über die gesamte Länge der Tapete immer wieder abgebildet wird. Auch wenn grundsätzlich jede Tapete über einen Rapport verfügt, fällt dieser bei einfarbigen Tapeten ohne Musterung nicht auf.

Es ist gar nicht so schwer, die Rollenanzahl zu berechnen, die man für eine Wand bei einer Tapete mit Rapport benötigt. Nutze dazu einfach die folgende Anleitung:

  1. Wandbreite durch Rollenbreite der Tapete teilen, um Anzahl der benötigten Tapetenbahnen zu erhalten.

  2. Länge der Tapetenrolle durch Deckenhöhe und den Rapport dividieren

Dazu ein Beispiel:

Raumhöhe: 2,70 m

Wandbreite: 3,00 m

Rollenbreite Tapete: 0,53 m

Rollenlänge: 10,05 m

Rapport der Tapete: 0,72 m

Anzahl Tapetenbahnen:

3,00 m (Wandbreite) : 0,53 m (Rollenbreite) = 1,59 Bahnen (aufgerundet auf 2 Bahnen)

benötigte Bahnlänge:

  1. Anzahl der wiederkehrenden Muster ermitteln: 2,70 m (Raumhöhe) : 0,72 m (Rapport) = 3,75 Muster, aufgerundet auf 4 Muster

  2. Bahnlänge berechnen: 4 Muster x 0,72 m (Rapport) = 2,88 m

Bahnen aus einer Rolle:

10,05 m : 2,88 m = 3,49, abgerundet auf 3 Bahnen

Anzahl der Rollen:

10 : 3 = 3,33, aufgerundet auf 4 Rollen

Das Ergebnis lautet also: Aus einer Rolle von 10 Metern Länge mit einem Rapport von 0,72 m erhält man bei einer Deckenhöhe von 2,70 Metern und einer Wandbreite von 3 Metern 2 Bahnen. Demnach werden 4 Tapetenrollen zum Tapezieren der Wand benötigt.

Wie rechnet man die Wandfläche aus?

Um die Fläche einer Wand zu berechnen, kannst Du ebenfalls eine einfache Formel anwenden, die Dir bestimmt noch aus der Schulzeit geläufig ist: Fläche = Länge x Breite. Miss dazu zunächst die Länge der Wand aus. Eine Breite in dem Sinne gibt es hier jedoch nicht, weshalb sie durch die Höhe des Raumes zu ersetzen ist.

Tapezieren in der Praxis: Worauf sollte man achten?

Mit dem entsprechenden Wissen und hilfreichem Werkzeug kann man auch als Heimwerker/in Tapetenbahnen an die Wand bringen. Dieser Vorgang wird als Tapezieren bezeichnet und umfasst mehrere Schritte:

Wenn Du beim Tapezieren Zeit und Arbeit sparen möchtest, solltest Du Vliestapete erwerben. Anders als bei Tapeten aus Papier wird für diese keine Einweichzeit benötigt. Den entsprechenden Qualitätsvlieskleister bringt man einfach, sicher und spritzfrei direkt auf die Wand an. Danach kann die Tapete ohne Wartezeit von der Rolle an der Wand angelegt und blasenfrei angedrückt werden.

Denke daran, den Überstand zum Schluss mit einem Lineal oder Spachtel abzuschneiden.

Doch auch mit Tapete, die "Einweichzeit" benötigt, kann das Tapezieren ganz einfach sein. Beachte dazu die folgenden Regeln, um Spalten, Luftblasen, Wülste und Falten in der Tapete zu vermeiden:

  1. alte Tapete vorher restlos entfernen

  2. Fenster und Türen während des Einweichens und Tapezierens geschlossen halten

  3. Heizung ausschalten

  4. Tapeten ausreichend weichen lassen

  5. Tapeten auf Stoß kleben

Was kostet Tapete pro qm?

Wie viel eine Tapete kostet, hängt vom gewählten Material und der jeweiligen Ausführung ab. So kann man Raufasertapeten bereits ab 50 Cent pro qm erwerben, Mustertapeten ab etwa 2 Euro pro qm. Besonders hochwertige Tapeten, wie zum Beispiel Vliestapeten, haben häufig einen Preis von 4 Euro pro qm oder mehr.

Welche Tapete macht kleine Räume größer?

Durch die Gestaltung der Wände kann die Wirkung eines Raums stark beeinflusst werden. Dabei spielen sowohl Farbe und Art der Tapete als auch deren Platzierung an der Wand eine entscheidende Rolle. Soll Dein kleines Zimmer optisch größer werden, musst Du wissen, welche Art von Tapete sich dafür eignet. Achte dazu unbedingt auf diese Aspekte:

  • helle, kühle oder natürliche Farben

  • gleichmäßige und kleinteilige Muster oder Fototapeten

  • quer tapezieren

  • auffällige Farbtapeten auf einzelne Wände beschränken und nicht zu viele verschiedene Farben wählen

  • Farbe der Tapete aus gleicher Farbfamilie wählen, zu der auch der Ton großer Möbelstücke im Raum gehört

  • Muster- oder Farbakzente nutzen, um den Blick in die Ferne zu lenken

  • Farbe vom Boden zur Zimmerdecke heller werden lassen

Wie lange braucht man, um ein Zimmer zu tapezieren?

Wie lange dafür benötigt wird, einen Raum zu tapezieren, hängt davon ab, ob Du es selbst machst oder dafür einen Profi engagierst. Aufgrund seiner Erfahrung wird er bei einem 40 m² großen Zimmer etwa 2 bis 3 Tage benötigen. Sofern Du selbst tapezieren möchtest, solltest Du mehr Zeit einplanen - zumindest dann, wenn Du nicht über entsprechende Erfahrung und Routine verfügst.

FAQ

Du hast noch weitere Fragen zum Thema Tapeten-Berechnung? In diesem Bereich beantworten wir die am häufigsten gestellten.

Wie viel qm sind auf einer Tapetenrolle?

Standard-Tapetenrollen nach europäischer Norm haben eine Größe von 10,05 m Länge und sind 0,53 m breit. Ohne Verschnitt reichen sie so für etwa 5 qm.

Was kostet es, 60 qm tapezieren?

Je nach Tapetentyp kann das Tapezieren von 60 qm Fläche 0,50 Euro (Raufasertapete) bis 30,00 Euro (Vlies- oder Textiltapete) kosten.

Wie viele Bahnen bekommt man aus einer Tapetenrolle?

Um das auszurechnen, musst Du die Länge der Rolle durch die Raumhöhe, beziehungsweise die Raumhöhe + Rapport teilen.

Fazit:

Wenn Du einen Raum oder einzelne Wände eines Raums tapezieren möchtest, musst Du einiges bedenken. Allem voran steht die Berechnung der benötigten Tapetenrollen. Finde dazu zuerst heraus, wie groß die zu tapezierende Wandfläche ist. Deinen Rollenbedarf kannst Du entweder einfach mit dem Taschenrechner oder mit einem Rollenrechner ermitteln.

Das Tapezieren hochwertiger Vliestapeten ist auch für Laien nicht schwer. Wichtig ist, dass Du alle dafür benötigten Werkzeuge besorgst und mit Sorgfalt vorgehst, damit sich keine Blasen, Wülste oder Falten in der Tapete bilden.

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